Weiterer "Wohnraum" für sympathische Glücksbringer

 

Am 23.04.2021 war es soweit. Nach Lackendorf, Seedorf an der Molke wurde jetzt in Dunningen - hinter dem Anwesen „Märtele“- das zweite Schwalbenhaus aufgestellt. Schon früh am Morgen kamen drei NABU-Mitglieder angerückt mit dem 5,20 Meter hohen Stahlmasten, dem selbst gebauten Schwalbenhaus und natürlich den 40 Fertig-Nestern für die Mehlschwalben. Das Fundament war bereits von der Gemeinde ausgehoben worden und der Nabu hat die Armierung im Vorfeld betoniert für den Masten. Mit Hilfe eines Teleskopladers der Firma Keller konnte nun der schwere Stahlmasten aufs Fundament gesetzt und danach das Schwalbenhaus passgenau aufgesetzt werden.

 

Insgesamt stehen in den drei Ortsteilen nun 120 Schwalbenpaaren Fertignester zum Einzug bereit. Die ersten Schwalben sind bereits von ihren Überwinterungsgebieten in Südafrika zurückgekehrt in unsere Kulturlandschaft, um hier ihre Jungen aufzuziehen. Wir dürfen gespannt sein, welche Nester zuerst bewohnt werden. Im Schwalbenhaus wurden zusätzlich mehrere Nester für Mauersegler integriert, welche ebenfalls große Probleme bei der „Wohnungssuche“ haben.

 

Aufbau des  Schwalben-hauses in Dunningen

 

Zweites bezugsfertiges Schwalbenhaus

Erstes Schwalbenhaus steht in Lackendorf

NABU  Dunningen schafft neuen Wohnraum für Mehlschwalben und Mauersegler

 

Schwalben bringen Glück

 

Seit Jahrhunderten gelten Schwalben als Glücksbringer, Frühlingsboten und gehören zu den beliebtesten Vogelarten. Sie sind dem Menschen in seine Kulturlandschaft (Äcker, Wiesen, Verkehrswege, Behausungen) gefolgt, weil ihnen die von Menschenhand veränderten Landschaften auch Vorteile boten. Man nennt sie deshalb auch Kulturfolger. So haben Rauchschwalben in den meisten landwirtschaftlichen Gebäuden ihre Jungen großgezogen. Die Mehlschwalben fanden an den Außenfassaden vielfach einen Nistplatz oder es wurden sogar Nisthilfen angebracht.

 

Die Lebenssituation hat sich in wenigen Jahrzehnten sehr geändert

 

Es fehlt besonders am Baustoff Lehm für den Nestbau, den die Schwalben aus Pfützen auf Wegen und Wegrändern holen konnten. Auch fehlt es an ausreichend Platz, der den Schwalben zum Nisten und Brüten überlassen wird. Gerade bei Renovierungsarbeiten gehen oft angestammte Nistplätze verloren.

 

Zudem mangelt es an Insekten, denn Schwalben ernähren sich ausschließlich von Insekten und verfüttern während der Jungenaufzucht schon mal 0,3 kg Insekten pro Tag. Zu den genannten Hauptursachen des Artenrückgangs ist auch der Vogelzug mit Verlusten verbunden. Von ihren Überwinterungsgebieten in Südafrika fliegen die Schwalben im Frühjahr ca. 8000 km zu uns, um hier in unserer Kulturlandschaft ihre Jungen aufzuziehen.

 

Die Bestände sind mittlerweile so weit zurückgegangen, daß die Mehlschwalbe und Rauchschwalbe auf der Vorwarnliste der bedrohten Vogelarten sind. Darum ist das Entfernen von Nestern gemäß Naturschutzgesetz verboten.

 

Den sympathischen Glückbringern mehr Wohnplatz geben

 

Der NABU Dunningen hat sich Ende 2019 zum Ziel gesetzt in den drei Ortsteilen Seedorf, Lackendorf und Dunningen in den Jahren 2020/2021 je ein Schwalbenhaus zu errichten. Nach Rücksprache mit der Gemeinde und der Ortsverwaltung Lackendorf konnte schnell ein geeigneter Platz für die Errichtung des ersten Schwalbenhauses gefunden werden, gleich unterhalb der Kirche. Mehrere Nabu-Mitglieder, mit Unterstützung örtlicher Betriebe, haben das erste Schwalbenhaus in Eigenregie in kürzester Zeit gebaut. Die Gemeinde hat die Fläche bereitgestellt und die Ausgrabung des Fundamentes übernommen.

 

Erstes Schwalbenhaus für Lackendorf

 

Am 30.4.2020 wurde in Lackendorf von NABU-Mitgliedern das erste Schwalbenhaus aufgestellt. Zuerst musste mit dem Teleskoplader der Firma Keller der 4,70 Meter hohe Stahlmasten auf das betonierte Fundament gesetzt werden. Danach wurde das Haus millimetergenau auf den Mast gesetzt und verschraubt. Mit einem Minimum an Helfern und gebührendem 2 Meter-Abstand voneinander gelang das Aufstellen in wenigen Stunden. Obwohl es lausig kalt war, hatten sich einige Zuschauer dazugesellt und betrachteten das Geschehen mit Spannung aus sicherer Distanz. Am Samstag wurden dann noch die fehlenden „Wohnungen“ montiert. Insgesamt stehen nun 40 Fertig-Nester für die Mehlschwalben zum Einzug bereit. Im Dachgeschoß sind zudem noch 3 Nistkästen für Mauersegler eingebaut. Wir dürfen gespannt sein, welche Nester zuerst bewohnt werden.

 

Was können Sie tun

 

Etwas Unordnung im Garten und die Anlage von Wildblumenflächen leisten einen wichtigen Beitrag, damit es mehr Insekten gibt, also auch mehr Nahrung für die Vögel. Fertig-Nester können auch Sie bei sich an ihrer Außenfassade anbringen und bei Bedarf mit Kotbrettern versehen.

 

Nicht zuletzt können Sie sich auch gerne an den Kosten beteiligen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 12000 € für alle drei Schwalbenhäuser der Ortsteile. Großzügige Spender werden auf der INFO-Tafel zum jeweiligen Schwalbenhaus auch gerne aufgeführt, wenn sie dies wünschen. Alternativ können Sie aber auch für eine Schwalbenwohnung des Schwalbenhauses mit 25 € pro Nest Pate werden.

 

Die Spendenkonten finden Sie auf der Homepage unter www.nabu-dunningen.de. Wollen Sie mehr wissen oder spenden, dann kontaktieren Sie uns per Email über info@nabu-dunningen.de oder rufen Sie bei Familie Fischinger an, Tel-Nr.: 07403-7477.

 

Unten sind einige Bilder vom Aufbau in Lackendorf zu sehen.

 

 

 

 

 

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